Schule am Steeler Tor: Interview und Einblick

Jede Schule kann Your Vision Schule NRW so umsetzen, wie es für die Schule und die teilnehmenden Schüler:innen gut funktioniert. Das Erkundungsmaterial bietet dabei einen Rahmen. Lehrerin Astrid Bödecker aus Essen hat uns erzählt, wie Your Vision an ihrer Schule umgesetzt wird, ihren Eindruck vom Erkundungsmaterial geteilt und uns gesagt, warum es sich ihrer Meinung nach lohnt, am Programm teilzunehmen.

© Astrid Bödecker

Können Sie sich und Ihre Schule bitte einmal vorstellen?

Mein Name ist Astrid Bödecker und ich bin Klassenlehrerin einer 7. Klasse an der Schule Am Steeler Tor. Das ist eine städtische Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen sowie Lernen und emotionale und soziale Entwicklung und Sprache. An zwei verschiedenen Standorten – in der Essener Innenstadt und im Essener Nordviertel gelegen – unterrichten wir ungefähr 350 Schüler:innen von Klasse 1 bis Klasse 10. Unsere Schülerschaft ist sehr divers, die Schüler*innen stammen aus rund 20 verschiedenen Herkunftsländern und sprechen viele verschiedene Herkunftssprachen.

Was hat Sie und Ihre Schule bewegt, am Programm Your Vision teilzunehmen? 

Ich unterrichte leidenschaftlich gern Politik und die Vermittlung demokratischer Werte ist mir ein besonderes Anliegen. Im letzten Schuljahr haben wir Kolleg*innen der Mittelstufe beschlossen, dass wir Demokratiebildung und das Erleben von Selbstwirksamkeit bei den Schüler:innen noch stärker in den Fokus rücken wollen. Da kam die Ausschreibung des Projektes Your Vision wie gerufen.  

Das Erkundungsmaterial bietet einen Rahmen im Programm. Inwiefern haben Sie das Erkundungsmaterial bisher genutzt? 

Das Erkundungsmaterial ist einfach super! Es ist sehr ansprechend gestaltet, handlungsorientiert und absolut praxistauglich. Wir haben für Your Vision eine jahrgangsübergreifende AG gegründet und uns relativ viel Zeit für die „Reisevorbereitung“ (Anm.: ein Abschnitt im Erkundungsmaterial) genommen. Uns war wichtig, dass alle Schüler:innen aus der AG sich zunächst besser kennen lernen können und erleben, dass die AG in einem sicheren und geschützten Rahmen stattfindet, in dem alle Teilnehmenden frei ihre Meinung äußern können und alle wertschätzend miteinander umgehen. Danach haben die Schüler:innen abgestimmt, mit welcher Mission sie beginnen wollen. Das Ergebnis war einstimmig: "Schule als Ort zum Leben".  

Wie gestalten sie Ihre AG? 

In der Regel sind die Stunden in der AG ein Selbstläufer. Simon Jäger, mit dem ich zusammen die AG leite, und ich erklären zu Beginn der Stunde die Aufgabe und verteilen das Material und dann entsteht eine sehr schöne, kreative Arbeitsatmosphäre, die Schüler:innen sind dann so richtig im Flow. Wir geben mit Hilfe des Erkundungsmaterials den äußeren Rahmen, den die Schüler:innen mit ihren Inhalten füllen. Wir moderieren den Prozess, geben – wenn nötig –Hilfestellung und sichern die Ergebnisse. 

Gab es auch Herausforderungen im Programm? Und wenn ja, wie konnten Sie diese lösen? 

Wir haben das große Glück, dass wir die Your Vision-AG zu zweit leiten dürfen, dafür ein großes Dankeschön an unsere Schulleitung. Es hat ein bisschen gedauert, bis sich die AG in ihrer jetzigen Form zusammengefunden hat. Zu Beginn gab es einige Wechsel. Die Teilnahme basiert ja auf Freiwilligkeit und es gab einige Schüler:innen, die das Thema zwar interessant fanden, aber in der konkreten Umsetzung dann gemerkt haben, dass ihnen die Mitarbeit doch keinen Spaß macht. Jetzt aber besteht die AG aus einer festen Gruppe mit 12 Schüler:innen, die mit ganz viel Engagement und tollen Ideen dabei sind.  

Woran arbeiten Ihre Schüler:innen im Rahmen von Your Vision gerade? 

Die Schüler:innen haben eine Fotorallye durch die Schule gemacht und zum Beispiel Orte fotografiert, die ihnen wichtig sind oder die sie gerne verändern möchten. Wir haben die Fotos ausgedruckt und im Foyer des Hauptgebäudes ausgestellt. Dann haben wir die Schulleitung, die Schülervertretung und die Klassenlehrer:innen der teilnehmenden Schüler:innen zu dieser Ausstellung eingeladen und die AG und die Fotos vorgestellt. Die Schüler:innen haben den Wunsch geäußert, einen Raum in einen Chill-Raum umzuwandeln, in dem sie ihre Pausen verbringen und sich entspannen können. Außerdem haben die Schüler:innen die Idee entwickelt, einen Schul-Kiosk einzurichten bzw. das bestehende Angebot auszuweiten. Hier planen wir jetzt gerade die nächsten Schritte.  

Würden Sie anderen Schulen empfehlen, sich noch bei Your Vision zu beteiligen?  

Auf jeden Fall! Ich gebe zu, als ich die Bewerbung für unsere Schule geschrieben habe, fand ich das Projekt interessant, aber auch erst einmal wenig greifbar. Dieses Gefühl des Unbestimmten und des Nicht-so-genau-Wissens, worauf man sich einlässt, hat sich aber spätestens mit Erhalt des Erkundungsmaterials geändert. Die Arbeit mit der AG ist für mich eine echte Bereicherung und ich bin wirklich begeistert davon, mit wie viel Ernsthaftigkeit und Kreativität die Schüler:innen bei der Sache sind.

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Das Interview mit Astrid Bödecker hat Sie inspiriert? Sie wollen mit Ihrer Schule an Your Vision Schule NRW teilnehmen das Erkundungsmaterial erhalten? Wir freuen uns über alle teilnehmenden Schulen!   

Mehr Informationen zu Ihrer Teilnahme an Your Vision bekommen Sie hier: Mitmachen und hier gibt es weitere Infos zum Programm: Programm – Your Vision Schule NRW.

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